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Panne

Herr Blyantur war ganz ratlos. Er hatte die Motorhaube aufgeklappt und guckte sich die darunterliegenden Teile an, um zu sehen, wo denn die Sicherungen wären.
Er konnte sie nicht finden. Also rief er den Pannendienst an.
Am Morgen war er nach dem ziemlich zeitigen Frühstück aufgebrochen, um den höchsten Berg des Gebirges zu erkunden. Dort hinauf fuhr eine Schmalspurbahn mit Dampfloks. Das Wetter sah vielversprechend aus. Die Sonne lugte ab und zu zwischen den Wolken hervor. Neben der Bahnstrecke waren Schilder zu sehen, die angaben, welche Höhe man erreicht hatte über dem Meeresspiegel. Als er dann den Gipfel nach mehreren Stunden erreicht hatte, war es mit dem Sonnenschein vorbei. Ein Sturm tobte. Der trieb ihm die nassen Schneeflocken ins Gesicht und die Tränen aus den Augen. Zu seinem Pech hatte er noch seine „Frühstücksschuhe“ statt der festen Wanderstiefel an, weil er es eilig gehabt hatte wegen der Zugabfahrt. So suchte er sich in dem Gasthaus einen Platz, um die Rückfahrtszeit des Zuges im Warmen abzuwarten. Dabei hatte ihm ein Freund gesagt, man könne bei guter Sicht die Landeshauptstadt in neunundsiebzig Kilometern Entfernung sehen. Herr Blyantur sah nichts außer einer weißen Wand.
Als er dann am Abend zurückkam zu seinem Auto, zuckte der Anlasser nicht mehr, so oft Herr Blyantur auch den Zündschlüssel herumdrehte.
Nun wartete er auf den Pannenhelfer. Dabei dachte er an Dipol. Zwar nicht an das Bauteil der meisten Antennen, sondern an einen Kollegen aus Pumpe. Der hieß Dipol mit Spitznamen, weil er Dietmar Pohle hieß. Eines Tages kam dieser am Morgen zur Arbeit, obwohl er doch Urlaub hatte. „Ich muss bloß schnell den Motor wechseln“, sprach er. Daraufhin öffnete er die Motorhaube und den Kofferraum seines Trabbi. Er verschwand mit dem Oberkörper im Innern des Motorraums und schraubte und montierte da drinnen. Nach einiger Zeit rollte er dann ein selbstgebautes Gestell, an dem ein Flaschenzug angehängt war, über den Motor und hievte diesen heraus. Im Kofferraum war ein weiterer Motor, den Dipol innerhalb der nächsten Stunde vorne eingebaut hatte. Am Mittag fuhr er davon, um Frau und Kind mitsamt Gepäck einzuladen und irgendwo bei den Tschechen seinen Urlaub zu verbringen. Das waren noch Zeiten, dachte Herr Blyantur, als man am Auto noch was selber machen konnte außer betanken.
Der Pannenhelfer stellte später fest, dass Herr Blyantur vergessen hatte, am Morgen das Licht an seinem Auto auszuschalten. Die Batterie war platt. Hätte er die Sicherungen gefunden, es hätte ihm nicht viel geholfen.
Auch, weil sie gar nicht im Motorraum waren, sondern unterm Armaturenbrett.


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