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14 Werkzeuge und Erlebnisse mit diesen



Taschenrechner



Ein Taschenrechner ist etwas, was heute niemand mehr braucht, denn seine Funktionen können alle von diesen Wischkästla übernommen werden, die ein jeder bei sich trägt und auf denen er unverzagt andauernd darauf herumwischt. Zu der Zeit, in der die folgende Geschichte spielt, gab es Taschenrechner nur „im Westen“.
Wer Verwandte dort hatte, der konnte vielleicht einen geschenkt be-
kommen. Manfred hatte eine Tante in Bocholt und die hatte ihm einen solchen Rechner geschenkt. Sie selbst hatte ihn aber nicht etwa gekauft, sondern als Präsent erhalten, weil sie in einem Möbelgeschäft einen etwas teureren Schrank gekauft hatte.
Dieser Taschenrechner konnte nur addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren, mithin +, -, x und ÷.
Manfred saß in der Seminargruppe im Fernstudium neben mir.
Mit Taschenrechner. Wurde es in einer Mathematikarbeit erforderlich, die Wurzel aus einer Zahl zu ziehen, gab es zwei Möglichkeiten. Man konnte in einer Tabelle im sogenannten „Tabellenbuch Metall“

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suchen oder mit einem Rechenschieber

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ein annäherndes Ergebnis erzielen. Für ein annäherndes Ergebnis hatte ich aber bald auch eine Lösung mit Manfreds Taschenrechner gefunden.

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Die Wurzel aus einer Zahl ziehen heißt ja, rauszukriegen, welche kleinere Zahl mit sich selbst multipliziert ergibt diese gesuchte Zahl. √ ist das Zeichen dafür, das Wurzelzeichen.
Machen wir ein Beispiel. Nehmen wir die 19. Wir wissen: 4 x 4 = 16 und 5 x 5 = 25. Zwischen 16 und 25 ist die 19. Dann muss die Wurzel aus 19 ja zwischen 4 und 5 liegen.
Also hab ich mit dem Taschenrechner probiert:
4,5 x 4,5 = 20,25 - zu groß.
4,4 x 4,4 = 19,36 - bischen zu groß.
4,36 x 4,36 = 19,0096 - genau genug.
Mit drei Versuchen auf dem Taschenrechner war ich fertig, ehe die anderen ihr Tabellenbuch auch nur aufgeschlagen hatten. Und man brauchte nicht mal die gesamte Rechnung einzugeben. 4,36 x = reichte aus. Dann multiplizierte er die 4,36 automatisch mit sich selbst. Wenn ich dann den Taschenrechner wieder an Manfred zurückgab, „vergaß“ ich einfach, das Ergebnis zu löschen und tat so dem Taschenrechnerausleiher noch einen Gefallen.
Das waren noch Zeiten, als ich mich mit solchen Problemen rumschlagen musste. Heute reicht es, wenn ich beim Einkaufen im Kopf ausrechnen kann, was ich zu bezahlen habe.

Damit ich den richtigen Schein aus meinem Portemonnaie ziehe.

Die Texte


Hammer

Zange

Schere

Feile

Schraubenschlüssel

Spaten

Spitzhacke

Stahlmaß

Bohrmaschine

Wasserwaage

Laubsäge

Meißel

Schraubenzieher

Taschenrechner


   © 2016 by Rolf Schapp •