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14 Werkzeuge und Erlebnisse mit diesen



Zange

Das erste Erlebnis mit einer Zange hatte ich bei einem Zahnarzt. Nachdem er den Milchzahn herausgezogen und ihn mir in einem Stück Mull überreicht hatte, sprach er: „Jetzt darfst du zwei Stunden nicht essen, nicht trinken und NICHT RAUCHEN!“
Ich war da sechs Jahre alt.
In der Werkstatt, in der die Geschichte mit dem Hammer spielt, arbeitete ich auch in der Schmiede. Morgens wurde erstmal das Koksfeuer ange-
zündet. Darin wurden Teile aus Stahl erwärmt, bis sie glühend waren. Der Schmied sagt aber dazu nicht „glühend“, sondern „warm“. Man konnte diese Teile natürlich nicht mit der Hand anfassen, sondern benutzte eine Zange.

*


Die Zangen, die da in der Werkstatt vorhanden waren, waren sehr groß und sehr schwer für solche kleinen Teile, die ich da anfertigen sollte.
Es waren die Hälften von Rohrschellen, die ich herstellen sollte, aber für ziemlich dicke Rohre. Trotzdem waren die Teile klein und die Zangen dagegen sehr groß. Also fertigte ich mir eine Zange selber an.
Während meiner Zeit in der Industrieschmiede des Autowerks hatte ich mal zugeguckt, wie ein Schmied sich eine solche Zange schmiedete.
Er hatte seine Zange nicht rechtzeitig genug aus der Maschine zurück-
gezogen und die Schmiedepresse hatte daraus eine „Flachzange“ gemacht. Nun musste er sich eine neue machen, damit er weiterarbeiten konnte.
Und ich guckte zu.
Meine Zange war mir gut gelungen und die Arbeit war leichter gewor-
den, weil die Zange auch leichter geworden war.

(Die Zangen auf dem Bild hängen an einer Wand im Museum Frohnauer Hammer bei Annaberg-Buchholz.)

 

Die Texte


Hammer

Zange

Schere

Feile

Schraubenschlüssel

Spaten

Spitzhacke

Stahlmaß

Bohrmaschine

Wasserwaage

Laubsäge

Meißel

Schraubenzieher

Taschenrechner


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