Startseite

Ich selber

Wie ich zum
Schreiben kam

Mein erstes Gedicht

Nienhäger
Depressionen

Wege und Bäume

Vergangene
Erinnerung

Eifelblicke und
andere Ansichten

Schulzeit


 

Foto


| Impressum | Echo | Startseite |   


Wege und Bäume

Bärlauch


Das schmale Bächlein füllt nur einen geringen Teil seines Bettes aus, denn es hat lange Zeit nicht geregnet. Außerdem schmückt es sich aus unerfindlichen Gründen mit dem Namen Graben. An seinen Rändern wächst der Bärlauch. Im Frühling des vorigen Jahres war ich in einem Wald unweit der Dahme. Dort wucherte diese Pflanze regelrecht. Der ganze Wald war erfüllt von dem Duft, der dem Bärlauch auch den Namen Wilder Knoblauch eingebracht hat. Nun also treffe ich den Bärlauch mit diesem markanten Duft auch im Bayrischen. Man kann ihn essen. In den Salat gemischt, der Butter beigemengt oder dort mitgekocht, wo man sonst Knoblauch verwendet. Ich werde aber gewarnt. Er soll nur solange gegessen werden, bis die Maiglöckchen blühen.
Sagt der Volksmund.
Seine Blätter sehen den Maiglöckchenblättern sehr ähnlich. Man kann sie verwechseln.
Und Maiglöckchen sind giftig.
Allerdings riechen sie doch nicht nach Knoblauch.

Der VolksMUND jedoch riecht nichts.

________________________

Kurzzeitgedächtnis


Ich hatte, in meinem Sessel sitzend, die kurze Geschichte niedergeschrieben. So wie ich es meist mache. Mit der Hand. In einer saumäßigen Schrift. Dann ging ich ins Bett. Auch, weil der Rotwein ausgetrunken war. Und da fiel er mir ein. Der Schluss für meine kurze Geschichte. Ein Schluss, der - ich weiß es noch - einem Goethe oder Schiller oder Strittmatter zur Ehre gereicht hätte. (Ich habe extra diese drei Geistesgrößen für den Vergleich ausgewählt, weil die sich nicht mehr wehren können.) Es war ein solch schöner Schluss, dass ich richtig ergriffen war. Ich war zu faul, aufzustehen, ins andre Zimmer zu gehen und den hervorragenden Schluss aufzuschreiben.
Und am nächsten Morgen hatte ich ihn vergessen.
Jetzt bleibt mir nur noch eine Hoffnung. Ich muss warten, bis soviel Zeit vergangen ist, dass die Erinnerung an meinen Schluss aus dem Kurzzeitgedächtnis, wo sie verschüttet ist, in das Langzeitgedächtnis wechselt. Dann fällt er mir vielleicht wieder ein.

Mein hervorragender
herausragender
herrlicher
Schluss.

 

 

Foto

Die Texte

Wege

Der Laden & Hagebutten

Rinnsal & Lebenskraft

Pritzhagen & Efeu

Neubürg & Küchenschelle

Herzen & Regen

Primula & Vogelbeeren

Salzburg & Birnbaum

Panke & Gene

Bärlauch & Kurzzeitgedächtnis


   © 2010 by Rolf Schapp •