Startseite

Ich selber

Wie ich zum
Schreiben kam

Mein erstes Gedicht

Nienhäger
Depressionen

Wege und Bäume

Vergangene
Erinnerung

Eifelblicke und
andere Ansichten

Herr Blyantur
rettet die Welt

neu -- neu -- neu --

Neuigkeiten von
Herrn Blyantur

Schulzeit

Fotografische
Miniaturen


 

Foto

| Impressum | Echo | Startseite |   

 

Eifelblicke und andere Ansichten


Urlaub

Sechs Buchstaben nur hat das Wort. Mitlaute und Selbstlaute, auch Konsonanten und Vokale genannt, paritätisch vertreten.
Sechs Buchstaben nur, aber Zigtausende, wenn nicht gar Millionen verschiedener Ansichten von dem, was das Wort aussagt.
Manche denken dabei Mallorca, Malediven, Malta oder Marokko. Andere Antalya, Andalusien, Azoren, Arizona. Bei manchen verdienen nur Karibik, Kanaren, Komoren, Kenia und Kanada das Prädikat Urlaub.
Beliebig ließe sich die Aufzählung unter Verwendung weiterer Anfangsbuchstaben fortführen.
Eventuell gäbe es ja mit X oder Y oder Q einige Schwierigkeiten.

Ich selber finde, dass ich vieles in meinem Heimatland noch nicht gesehen habe. Vor allem, seit sich dieses um einen nicht unerheblichen Teil vergrößert hat.
Mich zieht es nicht unbedingt in die Ferne.

Die Geschichten, die mir passieren, spielen also alle innerhalb der Landesgrenzen oder – wenn schon außerhalb – in deren Nähe.


_________________________________________________________

Stausee

Ich fahre den Weg entlang, der sich links neben dem Stausee dicht an seinem Ufer entlang schlän­gelt. Die Seeoberfläche schimmert und glitzert durch die Büsche und Bäume.
Ein platschendes Geräusch, das entsteht, wenn man einen Stein ins Wasser wirft, lässt mich an­halten und einen Durchblick suchen durch all das Ufergestrüpp. Der Geräuschemacher ist ein Kormoran, der sich seine Mahlzeit aus dem Wasser fischt. Ich sehe ihn untertauchen und versuche, zu erraten, an welcher Stelle er wieder ans Tageslicht kommt. Es gelingt mir nicht. Unter Wasser legt er etliche Meter in unvorhersehbare Richtungen zurück, um an seine Jagdbeute zu kommen. Etwas weiter entdecke ich dann am gegenüberliegenden Ufer die zu ihm gehörende Kormorankolonie. Linksseits des Weges geht es steil nach oben in den Wald hinein. Die Bäume und all das, was einmal Baum werden will krallt sich mit seinen Wurzeln im Schieferuntergrund fest. Das gesamte Gebirge besteht wohl aus Schiefer, aber hier, wo ein Weg entlang des Seeufers ge­schlagen wurde, tritt er nackt und bloß zutage. Als Fels und auch als Geröll. An manchen Stellen sind Stahlstützen errichtet worden mit stählernen Netzen daran, die wohl verhindern sollen, dass herabrutschendes Gestein den Weg blockiert, den die Urlauber gehen. Als ich um eine Kurve gefahren bin, sehe ich plötzlich vor mir eine mächtige dicke und sehr hohe Tanne. Sie lässt mich mitten in der Eifel an Schwarzwald denken und an Täfeletanne. Auch an Holländermichel, Kohlenpeter Munk und Glasmännlein gar aus dem DEFA-Film „Das kalte Herz“. Kaum bin ich weitergefahren, vernehme ich aus dem Ufergestrüpp mit einem Mal das Geräusch fließenden Wassers. Hier also ist die Stelle, wo der Stausee beginnt. Die am weitesten von der hundertjährigen Staumauer entfernte Stelle, die noch See genannt werden darf, habe ich hier nun erreicht.
Hier endet der Fluss, der dem Stausee seinen Na­men gab
 Hier versinken seine Wasser in den an­gestauten Wassermassen des Sees.

 


Foto

 

Die Texte

Urlaub & Stausee

Nationalpark & Staumauer

Klosterroute & Reitweg

Zufallstreffer & Obersee

Hohes Venn & Schmetterlinge

Dom & Kunstmaler

Türen & Stadtmauer

Abschied


   © 2010 by Rolf Schapp •