Startseite

Ich selber

Wie ich zum
Schreiben kam

Mein erstes Gedicht

Nienhäger
Depressionen

Wege und Bäume

Vergangene
Erinnerung

Eifelblicke und
andere Ansichten

Schulzeit


 

Foto


| Impressum | Echo | Startseite |   


Vergangene Erinnerung

Klinker


Der Weg aus der Prignitz hat mich durch einen Ort geführt, in dem ein Schloss liegt, umgeben von einem Wasserlauf. Das Portal mit der zwölfstufigen Treppe aus verschiedenfarbigen Klinkerziegeln ist mir ein Foto wert. An solchen alten Gemäuern fasziniert mich immer wieder die große handwerkliche Kunst der Vorfahren. Ohne die heute unvermeidlichen Maschinen sind die Ziegel angefertigt worden. Die unterschiedlichen Farben der Klinker zeugen davon, dass der Brennvorgang ohne exakte Messung der Temperaturen stets einem Glücksspiel ähnelte.Und immer wichen dadurch die Ziegelsteingrößen auch etwas vom normalen Maß ab. Solche unterschiedlich gefärbten Ziegel kann man auch heute noch verwenden.
Sie werden extra so hergestellt.
Sie sind alle exakt gleichgroß.
Sie heißen Lausitz-braunbunt-Klinker.
Allerdings fehlt ihnen der Charme.

________________________

Linde


Am Abend zuvor hatte es plötzlich gewittert. Ein Blitz wurde fast sofort von einem dermaßen lauten Donner begleitet, dass ich mir dachte, es hat in der Nähe irgendwo eingeschlagen.
Es hatte. Am Morgen fahre ich mit dem Rad die Straße entlang, die in den Nachbarort führt. Man kann sie eigentlich nicht wirklich eine Straße nennen, denn sie scheint aus der Zeit zu sein, als man sie noch mit Fuhrwerken befuhr. Ich will eine Künstlerin aufsuchen, von der Bilder an den Wänden des Gasthofs hängen, in dem ich ein Zimmer gemietet habe. Ein Sonnenblumenbild hat es mir angetan. Es kommt aber - so will es mir scheinen – ein wenig düster einher. Ich will sehen, ob es andere Bilder mit diesem Motiv gibt. Am Eingang zum Nachbarort liegen von Kettensägen in handliche Stücke geschnittene Teile eines Baumes links und rechts des Weges. Die Ruine des riesigen Baumes ragt rechts noch ziemlich mächtig empor. Die Blätter verraten es mir. Es ist eine Linde. Der Mann in Feuerwehruniform, erklärt mir, der Rest des Baumes würde auch noch gefällt. Zweihundert Jahre lang gab es den Baum.
Morgen wird er Vergangenheit sein.
Der Blitz vom Abend zuvor hat seinen Lebenskreis geschlossen.

Die Künstlerin übrigens ist leider nicht zu Hause.

 

 

 

 

 

 

 

Foto

 

Foto

Die Texte

Entree

Buchwalde & Kolonialwaren

Sense & Vertiko

Holzpantinen & Segelflieger

Schafe & Horizont

Thörnsee & Haubentaucher

Apfelblüte & Korkenzieherweide

Klinker & Linde

Adonisröschen & Wildschwein

Abstieg & Bildhauer


   © 2010 by Rolf Schapp •