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Horizont


Warum ist Friesland so flach?
Damit man mittwochs schon sieht,
wer am Wochenende zu Besuch kommt.
Dieser Spruch fällt mir stets ein, wenn ich einen solchen weiten Blick habe über eine Landschaft. Hier habe ich ihn wieder einmal. Hinten am Horizont ist die Silouette der Stadt zu sehen, von der aus ich hierher gefahren bin. Auch die Hafenanlagen mit den hohen Speichern sind auszumachen. Davor erkennt man den Deich, wenn man weiß, dass da einer ist. Darauf die dunklen Flecke der weidenden Schafe. Ich weiß, dass das so ist, denn auf dem Weg hierher bin ich dran vorbeigefahren. Das Feld direkt vor mir strahlt in einem gelblichen Weiß. Es ist voller Kamillepflanzen. Dazwischen, gewissermaßen versteckt, erkennt man die Pflanzen, die der Bauer eigentlich angebaut hat. Raps. Welche Sorte Kamille dort blüht, wo sie nicht blühen sollte, weiß ich nicht.
Dazu hätte ich dran riechen sollen.

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Schafe


Ich hatte mir am Morgen ein Fahrrad ausgeliehen und war damit den Weg auf die Insel gefahren. Es ist ja im eigentlichen Sinne keine Insel mehr, denn man hat sie vor vielen Jahren durch einen aufgeschütteten Damm zu einer Halbinsel degradiert. Die Einheimischen nennen sie allerdings noch immer die Insel. Ich schlage den Weg ein, der an einer Fleischerei vorbei zum Süderhafen führt, denn dort soll ein Gasthof sein mit einer hervorragenden Küche. Das will ich überprüfen. Zuerst führt der asphaltierte Weg rechts neben dem Deich entlang. Rechts vom Wege sind Gräben zu sehen, in deren Wassern sich der bewölkte Himmel spiegelt. Ich überlege, ob sie wohl das Salzwasser der Nordsee oder Süßwasser führen mögen. Enten und Blesshühner schwimmen darauf herum. An einer Gabelung wähle ich dann den Weg, der mich hinauf auf die Deichkrone führt. Ich erhoffe mir Blicke auf das Meer. Ich werde enttäuscht. Es ist Ebbe, vom Meer ist nichts zu sehen. Schon am Anfang des Weges muss ich mir ein Holztürchen öffnen, das an schräg stehenden Türpfosten angeschlagen ist, damit es sich selbsttätig schließt, wenn man hindurchgegangen ist. Solche Türchen sind etwa alle fünfhundert Meter zu überwinden. Sie sollen wohl verhindern, dass die Schafe vom Hansen sich mit denen vom Jansen vergnügen. Ich bin jedenfalls froh, mir ein Damenfahrrad aus dem Reservoir des Fahrradverleihers ausgesucht zu haben. Es erleichtert das dauernde Ab- und Aufsteigen an diesen Sperrtürchen. Am Süderhafen angekommen sehe ich etliche Segelschiffe auf dem Trockenen liegen. Die Ebbe verhindert ihr Auslaufen. Ein Rinnsal läuft in der Mitte der Fahrrinne in Richtung des Meeres. Es ist das Wasser aus den Gräben, die die Wiesen entwässern. Ein besonderer Mechanismus - Stemmtor genannt – verhindert, dass das Meereswasser bei Flut in die Gräben drückt. Das erklärt mir in dem Gasthof ein Gast, der mit an meinem Tisch sitzt.
Die Küche des Gasthofs hält ihr Versprechen.
Das Dorschfilet ist exzellent.

 

 

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