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Nienhäger Depressionen

Kühlungsborn


Vor fünfzig Jahren war ich als Kind in Kühlungsborn.
In einem Kindererholungsheim für Kinder der Nachkriegsgeneration, die zu klein und zu schmächtig waren.. Ich war beides. Ich gehörte ins Kindererholungsheim.
Zum Aufpäppeln.
Nur wenige Erinnerungen daran gibt es. Eine allerdings ist so eingeprägt in die Gedächtnishirnregion, dass ich es wie heute sehe:
Der erste Anblick des Meeres. Wir gingen als Gruppe vom Erholungsheim zum Strand. Wir müssen nach rechts abbiegen. Ich sehe am Ende der Straße eingerahmt von den links und rechts stehenden Häusern eine Wand. Senkrecht und dunkelblau mit weißen Strichen und Punkten.Auf rätselhafte Weise verschwinden die Punkte und Striche um an anderer Stelle wieder aufzutauchen.
Das war mein erster Eindruck von der Ostsee.

Ich fahre nach Kühlungsborn. Mit dem Fahrrad.
Ich kann das Haus nicht finden.
Ich kann auch den Anblick des Meeres nicht finden, wie es mir als Kind zum ersten Mal begegnete.

Das Meer fasziniert mich seither trotzdem immer wieder.

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Holzmann


Meine Radpartie nach Kühlungsborn führt mich die Strandpromenade entlang. Auf diesem Weg darf man mit dem Fahrrad fahren. Das gefällt mir. Allerdings nur bis zu des Wonnemonats Mitte. Danach gehört die Promenade den fußgehenden Urlaubern, die dort entlangpromenieren wollen. An dem einen Ende der Strandpromenade vor einem dieser modernen Kinderspielplätze steht eine hölzerne Bank. Auf ihr sitzt ein hölzerner Mann, von einem Holzkünstler aus einem Stamm geschlagen und geschnitzt. Links und rechts von ihm ist Platz gelassen worden.
Zwei Frauen kommen vorbei.
Eine setzt sich neben den Holzmann. Die zweite will das Pärchen fotografieren.
Ich biete meine Hilfe an. Sie freuen sich.
Nun sitzt der Holzmann zwischen den beiden Frauen.
Nachdem das fotografische Werk vollbracht ist, schenken mir zwei von den dreien ein Lächeln und ein Danke und entfernen sich. Auch ich lächle und schaue ihnen hinterher.
Nachdem ich mit dem Lächeln fertig bin, fällt mir ein, ich hätte mich doch auch von einer der beiden Frauen mit dem Holzmann auf seiner Bank fotografieren lassen können.

Nun ist die Gelegenheit verpasst.
Es kommt auch niemand vorüber, den ich bitten könnte, es zu tun.
So gibt es also nur das Foto von dem Holzmann ohne mich.
Vielleicht heißt der Holzmann Phillip.
Wer weiß.

 

 

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