Wege und Bäume
Panke
Es war über Nacht noch einmal Schnee gefallen. Eigentlich ist es ja der
erste Schnee in diesem Jahr, wenn auch nicht in diesem Winter. Die
Forsythien haben schon begonnen, ihre gelben Blüten herzuzeigen, die
Blätter allerdings sind noch in den Knospen versteckt. Nun liegen
dazwischen Schneefetzen auf den Zweigen. Die gelben Narzissen, auch
Osterglocken genannt, stehen jetzt inmitten einer weißen Schneefläche.
Die Tulpen überlegen noch, ob sie ihre Blüten schon öffnen sollen. Die
alte Trauerweide, der man vor einigen Jahren ihre Krone genommen hatte,
lässt ihre dünnen Zweige aus den neu ausgetriebenen Ästen bis fast zur
Wasseroberfläche herabhängen.
Die Mittagstemperaturen aber sorgen dafür, dass der Schnee schon wieder
taut. Die Schmelzwässer haben den kleinen Fluss anschwellen lassen.
Selbst die Pfähle, die am Rand in den Boden gerammt worden sind, um den
Reisigbündeln Halt zu geben, die als Befestigung des Ufers dienen, sind
unter die Wasseroberfläche weggetaucht.
Die Enten allerdings scheinen zu ahnen, wo sich die Pfahlköpfe
befinden, denn sie hocken wie immer auf ihnen.
Wenn auch mit nassen Füßen.
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Gene
Irgendwann einmal hatte man die eine Hälfte der Doppeliefer abgesägt.
Vielleicht waren vor Dutzenden von Jahren zwei kleine Kiefernbäumchen
so dicht aneinander gepflanzt worden, dass die Stämme regelrecht
miteinander verwachsen sind.
Möglich ist aber auch, dass sich die kleine Kiefer von Anfang an dicht
über dem Erdboden in zwei Stämme geteilt hat.
Nun jedenfalls ist seit ein paar Jahren die eine Hälfte abgesägt
worden.
Der Schnitt wurde fachmännisch schräg ausgeführt, um den Regen ablaufen
zu lassen.
Geholfen hat es allerdings nicht.
Die Fäulnis hat ein Loch in die schräge Fläche gefressen.
Die nebenan stehende Eiche hat das ausgenutzt und einige ihrer Früchte
in das Loch geworfen. Vielleicht hat aber auch ein Eichhörnchen das
Loch als Versteck benutzt für seinen Wintervorrat.
In den modrigen Grund haben nun die jungen Eichenpflänzchen ihre
Wurzeln verankert.
Ob sich wohl die Eichengene mit den Kiefergenen mischen?
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