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Nienhäger Depressionen

Baum ohne Zukunft


Im Gespensterwald stehen viele gespenstische Bäume. Einen davon entdecke ich direkt an der Kante der Steilküste. Die eine Hälfte des Wurzelballens, die, die zur See zeigt, hängt in der Luft. Irgendwann kippt er um, denke ich.
Kippt er in den Wald? Durch einen Herbststurm umgeblasen? Oder fällt er die steile Küste hinab, weil ihm der Boden unter den Wurzeln fehlt? Ich weiß nicht, wie er sich entscheiden wird. Wahrscheinlich aber nimmt ihm ein Mensch mit einer Kettensäge die Entscheidung ab. Am nächsten Tag sehe ich diesen Baum aus der Strandperspektive. Er reckt alle Äste weg vom Küstenrand. Wenn ein Mensch irgendwo an irgendeiner Kante steht und nach unten schaut, dann nimmt er die Arme nach hinten, um Gleichgewicht zu halten.
Wird es dem Baum nützen?

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Kopfweiden


Ich radle durch die Felder. Linksab auf dem Feld, den Lauf eines Grabens markierend, komische Baumstümpfe. In Manns-
höhe enden die Stämme und es treiben dünne Triebe aus. Es sind Kopfweiden. Ihr oberes Ende ist verdickt, wie auch unser Kopf verdickt auf unserem Hals sitzt. Im Garten meiner Groß-
eltern, so erinnere ich mich, gab es eine solche Weide. Waren die Triebe lang genug, dann wurden sie am Ansatz abge-
schnitten. Mein Opa machte daraus Körbe. Meistens machte er Körbe, die einer Halbkugel mit Henkel ähnelten. Wir nannten einen solchen Korb Schwinge. Nun hatte er wahrhaftig keine Ähnlichkeit mit den gleichnamigen Vogelflügeln. Ich vermute, die Bezeichnung rührt daher, dass die Frauen diese Körbe beim Tragen hin- und herschwingen. Wissen tue ich es nicht und meine Oma kann ich nicht mehr fragen. 
Die Weide in dem Garten gibt es noch. Triebe abgeschnitten hat seit Großvaters Zeiten niemand mehr.
Wozu auch, wenn man doch keine Körbe flechten kann.



 

 

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Die Texte

Hühnergott

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